Die Zukunft der Arbeit

Die Zukunft der Arbeit

Die Zukunft der Arbeit

Neulich hat mein Chef mir einen Artikel der ‚Zeit‘ auf den Tisch gelegt: Schöne neue Arbeitswelt, von Luisa Jacobs. In diesem sehr schön geschriebenem Artikel, beschreibt die Autorin, wie sie sich ihren Arbeitsalltag im Jahr 2030 vorstellt. Wie der Titel erahnen lässt, zeichnet sie ein sehr positives Bild von der Zukunft der Arbeit. Ihre persönliche Utopie.

Zukunftswunsch oder Vision?

„Das Großraumbüro und Überstunden gibt es nicht mehr, dafür genauso viele Chefinnen wie Chefs.“ Dieser erste Satz, gibt den Ton für den Rest das Artikels vor. Maximale Flexibilität, Leistungskultur statt Zeit absitzen und der Mensch wird über den Profit gestellt. Digitale Meeting Räume, weltweit nutzbare Co-Working Spaces und jährliche Teamausflüge, die nicht nur als solche getarnt, sondern tatsächlich zum Kennenlernen und Erholen genutzt werden. Diese Zukunftsvision klingt nicht nur zu schön, um wahr zu sein, sondern gerade zu wie ein New Work Märchen.
Wie schön die Arbeitswelt sein könnte, wenn all das, was auch heute schon gepredigt wird, tatsächlich auch gelebt werden würde. Aber es macht auch Hoffnung. Es zeigt, dass wir über die richtigen Themen diskutieren und uns in die richtige Richtung bewegen, wenn auch vielleicht langsamer als erhofft. Veränderung braucht Zeit und die neue Generation der Arbeitnehmer hat längst klar gemacht, dass sie nicht bereit sind wie fleißige Drohnen in ihren Waben zu hocken und stumpf Aufgaben abzuarbeiten.

Sinn stiften, Work-Life-Balance und Flexibilität sind eben doch mehr als nur Buzzwörter. Es geht darum die Arbeit organisch in den eigenen Alltag zu integrieren, anstatt sich nur von Wochenende zu Wochenende zu hangeln.

Die Zukunft der Arbeit: Unsere Utopie

Mit den meisten Visionen für die Zukunft konnte ich mir sehr gut identifizieren. Das hat bei mir die Frage aufgeworfen: Wie sieht das eigentlich bei meinen Kollegen aus? Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass nicht jeder Lust auf regelmäßigen Urlaub mit Kollegen oder Meetings mit VR-Brille hat. Deshalb habe ich zu den einzelnen Szenarien, die Frau Jacobs beschreibt, Fragen aufgeschrieben und eine Kollegin zu dem Thema „Zukunft der Arbeit“ befragt.

Von wo werden die Menschen in Zukunft arbeiten?

Im Gegensatz zu Frau Jacobs, glaubt meine Kollegin nicht an eine Bürofreie Zukunft, zumindest nicht in absehbarer Zeit. „Es wird vermutlich ein mittel ding, etwas hybrides.“ Das Club-Office zum Beispiel hält sie für einen realistischen Kompromiss. Wobei wir als Unternehmen auch gerade in eins Umziehen, also vermutlich nicht ganz unvoreingenommen sind.
Wir sind uns auch einig, dass das Homeoffice nicht mehr verschwinden wird. Gerade Familien ziehen einen enormen Nutzen aus dieser neu gewonnen Flexibilität.
„Das klassische Einzelbüro wird nach und nach verschwinden und die Strukturen sich lockern, aber nicht bis 2030.“

Wird es noch Geschäftsreisen geben, oder wird alles in virtuellen Räumen stattfinden?

Bei diesem Punkt allerdings hat sie sofort widersprochen: Das Dienstreisen durch digitale Meetings abgelöst werden, hält sie für unrealistisch. Gerade für Entscheider von großen Firmen, geht es bei dem Geschäftstermin in Tokyo eben nicht nur um das Meeting. Ein bezahlter Flug in der Business-Klasse und ein schickes Hotel in einer fremden Stadt sind auch ein Teil der „Geschäftsreise“ und können durch ein Videotelefonat eben nicht ersetzt werden. 

Feste Arbeitszeiten oder maximale Flexibilität?

Wir waren uns beide einig, dass die 40-Stunden Woche antiquiert ist, aber die Vorstellung von Frau Jacobs, dass man nur seine Aufgaben erledigen muss, unabhängig von der Dauer, hält meine Kollegin für Idealistisch. „Das nach Leistung anstatt nach Zeit gearbeitet wird, ist ein Wunschgedanke.“ Eine 4-Tage Woche wiederum für realistisch – und wünschenswert. „Ich glaube nicht das eine 4-Tage Woche in klassischen Bürojobs die Produktivität senken würde, eher umgekehrt.“

Glücksindex statt Aktienindex? Zufriedenheit der Mitarbeiter oder wirtschaftlicher Wachstum?

„Ich bin absolut dafür, bei der Bewertung der Arbeitsgeber mehr Transparenz zu schaffen. Ich selbst benutze Plattformen wie Kununu bereits regelmäßig.“ Wertschätzung vom Arbeitsgeber macht glücklich und glücklich sein macht Produktiv. Daher sollte es sowieso im Interesse der Arbeitsgeber liegen, zufriedene Mitarbeiter zu haben. Trotzdem glaubt sie, dass der Profit bei Unternehmen immer an erster Stelle stehen wird. „Vielleicht ändert sich etwas beim nächsten Generationenwechsel.“ Auch hier gefällt also die aufgezeigte Perspektive, aber der Zeitraum wird wieder größer eingeschätzt.

Welche Jobs wird oder sollte es in Zukunft nicht mehr geben?

„Die meistens Handwerksbetriebe werden wahrscheinlich automatisiert und Kassierer bzw. Verkäufer werden auch wegfallen, da der Einzelhandel sich immer mehr Richtung Online verlagert. Dafür wird es etliche neue digitale Stellen geben.“ Wie der Einzelhandel in 9 Jahren aussieht können wir natürlich auch nicht sagen. Doch auch jetzt schon gibt es spannende hybride Konzepte, voll-automatische Supermärkte und Einkaufszentren, die gleichzeitig ein Vergnügungspark sind. Ein weiteres Beispiel ist die Karstadt Kaufhof Gruppe, die sich mit einem modernen Konzept neu aufstellen möchte.

Wie stellst du dir in Zukunft die Arbeitswelt vor, wird es insgesamt besser oder schlechter?

„Es wird sich viel verändern, aber ich bin optimistisch, dass der Mensch mehr in den Fokus rückt.“

Eine Zukunft für alle?

Besonders die Unterschiede zwischen den Demografien fand ich sehr interessant. Wie stellt sich jemand, der noch 40 Jahre Arbeiten muss die Zukunft vor, im Vergleich zu jemanden der nur noch 10 Jahre vor sich hat? Zumindest in unserem Fall, gar nichts so unterschiedlich. Wobei der Blick in ein anderes Unternehmen vermutlich ein ganz anderes Ergebnis bringen würde.

Zu guter Letzt kam deshalb bei mir noch die Frage auf, ob es anderen Arbeiternehmern genau so geht. Existiert womöglich eine „New Work Bubble“ und die Mehrheit der Arbeitnehmer ist glücklich mit einem 9 – 5 Job im Büro? Am Ende des Tages bedeutet Flexibilität auch immer Eigenverantwortung und seitens des Arbeitsgebers vor allem eins: Vertrauen.

Für ein so große Umfrage fehlt uns leider die Zeit, aber ihr könnt uns gerne eure Meinung in den Kommentaren mitteilen!

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